JOY SKILLS - Teil 11

15.10.2023
"Die große Gabe des Menschen ist die Fähigkeit zur Empathie."
Meryl Streep

EMPHATIE und EINFÜHLUNGSVERMÖGEN

Empathie und Einfühlungsvermögen sind Schlüsselkompetenzen für ein erfülltes Leben und ein solides Miteinander!

Was genau ist Empathie?
Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung – je offener wir für unsere eigenen Emotionen, Gedanken und Entscheidungen sind, desto besser können wir die Gedanken, Emotionen und Motive anderer erkennen/nachempfinden, uns darauf einlassen und angemessen darauf reagieren.
Empathische Menschen sind in der Lage, Mimik/Gestik/Körperhaltung zu lesen, unterschwellige emotionale Signale wahrzunehmen/nachzuempfinden und Verhaltensweisen nachzuvollziehen.

Die 4 Säulen der Empathie:
WAHRNEHMUNG: Wie geht es dem anderen?
Wahrnehmung von Emotionen, Stimme, Aussagen, Gestik, Mimik
VERSTÄNDNIS: Warum geht es der anderen Person so?
Verständnis für Ursache, Motive und Umstände
ERWARTUNG/ ANTIZIPATION: Wie wird die andere Person reagieren?
Emotional? Rational?
RESONANZ: Wie reagiere ich darauf?
Mit Mitgefühl, Rücksicht, passenden Worten, Akzeptanz

Warum ist das für ein glückliches Leben wichtig?
Menschen mit hoher Empathie sind in der Regel glücklicher, weil sie ihre eigenen Emotionen besser regulieren und kontrollieren können, was ganz automatisch zu einem besseren Wohlbefinden führt. Empathie ist auch ein wichtiger Spiegel und Schlüssel zu den eigenen Talenten.
Außerdem verlaufen bei empathischen Menschen, die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen sehr harmonisch und diplomatisch, was ebenso für ein erfülltes und glückliches Leben von großer Bedeutung ist!
Tiefe, erfüllte Beziehungen können erst dann entstehen, wenn Menschen ihre Gedanken und Gefühle teilen, sich wirklich kennen, akzeptieren und verstehen.
Empathisches Verhalten macht sympathisch und motiviert andere, mehr aus sich zu machen. 

Durch aufmerksames Beobachten von Körpersprache (Gestik, Mimik, Körperhaltung), Wortwahl und Tonfall ihrer Mitmenschen, sind empathische Menschen in der Lage sich in die Gedanken- und Gefühlswelt dieser zu versetzen. So fällt es empathischen Menschen leichter, zu erkennen und zu verstehen, was ihre Mitmenschen denken, fühlen oder wollen. Dadurch ist es ihnen wiederum möglich, Motive und Beweggründe zu erkennen oder besser abzuschätzen, und mit entsprechenden Taten oder Worten darauf einzugehen.

Mitgefühl oder Mitleid sind von Empathie zu unterscheiden!
Mitgefühl/Mitleid
bedeutet mitzufühlen und mitzuleiden.
Empathie bedeutet, das Denken oder Fühlen anderer nachvollziehen und verstehen zu können, sowie angemessen darauf reagieren zu können. Empathische Menschen tauchen also nicht in das Gefühlsleben anderer ein oder lassen sich gar von destruktiven Emotionen anderer, runterziehen.
Mitleiden kostet Kraft/Energie (die eigene)!
Empathie gibt Kraft/Energie!


Es gibt drei Arten der Empathie:

Die affektive Empathie beschreibtdie Fähigkeit, sich instinktiv und automatisch (affektiv) in seine Mitmenschen einzufühlen und mit Ihnen mitzufühlen und auf deren Gefühle angemessen zu reagieren.

Die kognitive Empathie befähigt dazu, Emotionen zu erkennen und die Gefühlswelt anderer zu verstehen. Allerdings nur mit dem Verstand, also rein rational! Erst durch die "emotionale Empathie", kann die Stimmungen selbst nachempfunden werden.

Die soziale Empathie beschreibt das Vermögen, sich auf Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen, Altersgruppen sowie verschiedene Temperamente und Charaktere einzustellen.

Tatsächlich hat Empathie viele Facetten. Sie ist eines der stärksten Skills!


7 Tipps um deine Empathie zu trainieren:

1. Höre aktiv zu!
Gute Zuhörer sind zugleich gute Fragesteller. Das vermittelt Verständnis und Wertschätzung.

2. Sei offen!
Erst wenn wir unvoreingenommen (ohne Vorurteile) auf andere zugehen, können wir eine Beziehung aufbauen.

3. Beobachte!
Beobachte deine Mitmenschen und entwickle so ein besseres Verständnis für deren Beweggründe.
Welche Gewohnheiten haben sie? Wie leben sie? Wie reagieren sie auf bestimmte Auslöser?

4. Zeige Interesse!
Nur wenn wir uns wirklich für unsere Mitmenschen interessieren, können wir deren Emotionen erkennen und nachvollziehen.

5. Hinterfrage!
Versuche Motive zu hinterfragen und nachzuempfinden bzw. zwischen den Zeilen zu lesen. Oft bleiben die waren Beweggründe sonst unausgesprochen, was wiederum zu Missverständnissen führen kann.

6. Drücke Verständnis aus!
Durch Verständnis entsteht Verbundenheit und Vertrauen. Wer sich verstanden fühlt und vertraut, öffnet sich. In Gegenwart von verständnisvollen und empathischen Menschen, fühlt man sich sofort wohler.

7. Nimm dir Zeit!
Empathie braucht Zeit, denn es kostet Zeit, zuerst sich selbst und dann andere wirklich kennenzulernen.
Oft verbessert sich die Empathie mit zunehmendem Alter, weil wir auf einen wachsenden Erfahrungsschatz und Menschenkenntnis zurückgreifen können.


Mögliche Nachteile für empathische Menschen:
Übermäßiges Einfühlungsvermögen kann an die eigene Belastungsgrenze führen, nämlich genau dann, wenn der Fokus zu sehr bei den Bedürfnissen und Gefühlen anderer liegt und man nicht "Nein" sagen kann.
Wer besonders empathisch und noch dazu sehr gutgläubig ist, fällt leichter auf Schauspieler und toxische Menschen herein und ist anfälliger für Manipulationen. 

"Wer sich selbst recht kennt,
kann sehr bald alle anderen Menschen kennenlernen."
Georg Christoph Lichtenberg